Raimund Schwedeler

Am 5. März 2011 fand in Schloss Hamborn die Trauerfeier für den am 2. März verstorbenen Raimund Schwedeler statt.
Am 3. September 1925 in Hamburg geboren, mit Musik gross geworden, führte ihn das Schicksal nach Schloss Hamborn, wo er langjähriger Mitarbeiter wurde.
Seine musikalischen Ambitionen musste er in Hamborn zugunsten der pädagogischen Tätigkeit erst einmal hintanstellen. Trotzdem schuf er eine Vielzahl von Kompositionen – vor allem Lieder – die in Hamborn zu den Festeszeiten, Monatsfeiern und alltäglich bei Morgen und Abendlied erklangen, fest eingebunden in die pädagogische Arbeit.
Raimund Schwedeler arbeitete anfänglich als „Mädchen für alles“  später als Erzieher, Lehrer und wurde berufen zum Heimleiter und Vorstandsmitglied.
Erst nach seiner aktiven Mitarbeiter Zeit blühte der Komponist Schwedeler so richtig auf. Viele grossartige Musikwerke zeugen von seiner Fähigkeit.
Als Mensch war es das, was man „geistdurchdrungen“ nennt und hatte als ein solcher Mensch auch immer die Anerkennung der Schüler. Diese liebten ihn, und wenn nicht das, so genoss er doch mindestens deren Anerkennung. Ich selbst habe ihn erlebt als Musik- und Religionslehrer und weiss, das er aus der Begeisterung heraus pädagogisch wirken konnte. Er war ein Lehrer, mit dem man alles besprechen könnte. Sein Unterricht wurde immer freudig erwartet, seine Stunden waren die Höhepunkte des Stundenplans.
Sein Sohn Alexander machte auf der Trauerfeier auf einige Motive seines Lebens aufmerksam. Das war im musikalischen Wirken das Motiv, in der geerdeten Tonalität eine Durchlässigkeit zu schaffen für das Überirdische, Geistige. Sein inneres Darinnenstehen in der musikalischen Sphäre wollte es so seinen Mitmenschen mitteilen.
Ein anderes Motiv ist das Verwandeln äusserer Kraft zu innerer Kraft, zu einer moralischen, spirituellen Kraft. Und das Handeln aus dieser Kraft heraus war immer sein Anliegen.
Berufen zu leitenden Positionen innerhalb der Werkgemeinschaft und in den Vorstand litt Raimund Schwedeler aber auch am Misslingen gerade dieses Anspruches.
Die soziale Gemeinschaft, wo das Einzelurteil so wenig zählt, der andere Mensch aber wichtiger ist als die eigene Egoität, das war ein lebenslanges Ringen von Raimund Schwedeler. Bis zu seinem Tode nahm er bewegt Anteil am Leben dieser sozialen Gemeinschaft in Schloss Hamborn. Und so war es von starker Symbolkraft, das sein Sarg aus der Trauerfeier gerade von den Hamborner Landwirten getragen wurde, die nun Hamborn verlassen. Es war wie ein letzter Dienst an der Hamborner Idee, verbunden mit einem grossen Zukunftswunsch.
 

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